Bilanzpressekonferenz zum Geschäftsjahr 2018

Bilanzpressekonferenz zum Geschäftsjahr 2018

Gute Zahlen der Sparkasse Oberhessen für das Geschäftsjahr 2018 vorgelegt – trotz schwieriger Zeiten für Banken.

Die Sparkasse Oberhessen ist  in allen wichtigen Geschäftsfeldern gewachsen.

2018 war ein Jahr der digitalen Neuerungen.

Fachkräfte und Auszubildende weiter gesucht.

 

Die Sparkasse Oberhessen blickt im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018 – trotz schwieriger Zeiten für Kreditinstitute durch die andauernde Niedrigzinsphase, digitale Herausforderungen, regulatorische Anforderungen und zunehmend auch einem Fachkräftemangel ­– auf ein gutes Geschäftsjahr zurück. „Besonders erfreulich ist das Wachstum in unseren wichtigen Geschäftsfeldern“, so Günter Sedlak, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Oberhessen bei der Vorstellung der Zahlen. So konnte die Sparkasse Oberhessen sowohl bei Krediten, bei Einlagen, bei Girokonten als auch im Wertpapiergeschäft kräftig zulegen. „Das zeugt von Vertrauen“, so Sedlak. Dafür sprechen auch die guten Kundenbewertungen.

  Gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Rückenwind habe die positive wirtschaftliche Entwicklung gegeben. Besonders die gute Beschäftigungslage im Wetterau- und im Vogelsbergkreis, die rege Bautätigkeit in der Region und die gute Situation der heimischen Unternehmen seien die Basis für eine erfreuliche Geschäftsentwicklung gewesen.

 Herausforderungen bleiben

Das Jahr 2018 war wiederum durch die drei großen Themen Niedrigzinsen, Digitalisierung und steigende Regulierung geprägt, die alle Banken beschäftigen. Verstärkt zeigt sich der Fachkräftemangel.

Dauerbrenner niedrige Zinsen

„Wie der gesamte Bankensektor leiden auch wir unter der anhaltenden Niedrigzinspolitik, durch die es immer schwieriger wird, im traditionellen Bankgeschäft Geld zu verdienen“, erläutert Sedlak die Rahmenbedingungen. Rund 80 Prozent des Ertrages erwirtschaften Kreditinstitute in Deutschland mit dem Zinsüberschuss. Dieser ist damit die Haupteinnahmequelle und schmilzt seit Jahren ab. 2018 waren es 9,8 % weniger. Für Einlagen bei der Bundesbank oder bei Landesbanken müsse die Sparkasse derzeit negative Zinsen in Höhe von -0,4 % p.a. bezahlen.

 Über 90.000 persönliche Gespräche zum neuen EU-Datenschutz geführt

Regulierungsvorgaben waren ein großes Thema. Ein Beispiel ist die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), die seit Ende Mai in ganz Europa gilt. Durch die Bestimmung wird geregelt, wie Unternehmen mit den Daten ihrer Kunden umgehen und diese schützen. Damit man auch zukünftig die gewohnt hohe Qualität in der Kundenberatung gewährleisten könne, habe die Sparkasse daher bereits in über 90.000 persönlichen Kundengesprächen die Auswirkungen der DSGVO erläutert. Über 95 % der Kunden wünschen sich demnach weiterhin eine persönliche Betreuung in Übereinstimmung mit den neuen Datenschutzregeln. „Das zeugt von hohem Vertrauen in unsere Angebote und Beratung“, betont Sedlak.

 Beratung und Filialen sind wichtige Standbeine

Die persönliche Beratung und die Präsenz in der Fläche bleiben der Kern: Mit aktuell 67 stationären Stellen und einer fahrbaren Filiale mit 42 Haltestellen ist die Sparkasse Oberhessen 109 Mal in der Wetterau und dem Vogelsbergkreis vertreten. Der Vorstandsvorsitzende sagt dazu: „Wir sind und bleiben ein regionales Unternehmen, welches sich der Verantwortung für die Heimat bewusst ist. Aus heutiger Sicht planen wir 2019 keine Veränderungen bei unseren Filialen.“

 Online- und Mobile-Banking immer beliebter

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Thomas Falk untermauerte seine Ausführung mit aktuellen Zahlen: So seien 57 % aller Privatgirokonten und 85 % aller Geschäftsgirokonten für das Online-Banking freigeschaltet. Tendenz weiter steigend. Knapp 30.000 Kunden nutzen zudem die Sparkassen-App. Die App ist erneut Testsieger bei Stiftung Warentest und hat komfortable Funktionen wie Fotoüberweisung, bei der man Rechnungen für die Überweisung nur noch abfotografiert, oder Kwitt, einer Bezahlfunktion, mit der man Geld so einfach wie eine Textnachricht von Handy zu Handy schicken kann. Schon über eine Million Menschen nutzen Kwitt. Beliebt sei auch die neue Echtzeitüberweisung. Hier waren wir mit die Ersten, die die sekundenschnelle Überweisung eingeführt haben. Zahlungen sind in wenigen Sekunden beim Empfänger – an 365 Tagen im Jahr. Eine Erleichterung sei auch das Multibanking: Konten, Kreditkarten und Abrechnungen von anderen Kreditinstituten können einfach in das Online-Banking der Sparkasse Oberhessen integriert werden.

Digitalisierung Schlüssel für die Zukunft

„Wir müssen jedoch mit der Zeit gehen und auch digital ganz nah an der Lebenswirklichkeit unserer Kunden sein: Mit sicheren, leicht handhabbaren digitalen Banking-Anwendungen wollen wir den Alltag unserer Kunden einfacher machen. Zahlreiche Neuerungen haben wir 2018 eingeführt: Echtzeit-Überweisung, kostenloses Multibanking und mobiles Bezahlen per Smartphone.“ so Thomas Falk.

 Kontaktloses Bezahlen ausgebaut.

Bargeld ist beliebt in Deutschland, aber 44 Prozent der Bundesbürger würden inzwischen auch komplett auf Bargeld verzichten. Und fast jeder Dritte hat schon mit dem Handy bezahlt – vor allem im Supermarkt. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie. Die Sparkasse bietet hier bereits Lösungen an: Mit der App „Mobiles Bezahlen“ können Besitzer von Android Smartphones kontaktlos und mobil bezahlen. Ebenso habe man beispielsweise die Bäckerei-Kette Hinnerbäcker mit 80 neuen Bezahlterminals für kontaktloses Bezahlen ausgestattet.

Gute Ergebnisse in Kerngeschäftsfeldern

„Trotz der niedrigen Zinsen sparen unsere Kunden“, erläutert Sedlak die Geschäftszahlen. So stiegen die Kundeneinlagen 2018 um 189 Mio. Euro auf jetzt 3,69 Mrd. Euro an. Ebenso investierten Kunden vermehrt in Wertpapiere. Hier stieg der Bestand auf 1,08 Mrd. € an.

Kreditgeschäft ausgeweitet – Wohnbaufinanzierungen bleiben gefragt

Die Sparkasse zeigte sich auch mit dem Kreditgeschäft zufrieden: 9.600 neue Kredite mit einem Gesamtvolumen von knapp 669 Mio. Euro wurden 2018 zugesagt. Das sind 100 Mio. mehr als im Vorjahr. Der gesamte Kreditbestand lag bei 3,36 Mrd. Euro. „Und es hätten noch einmal 100 Mio. Euro mehr sein können“. So haben heimische Kommunen Kredite an die Sparkasse zurückgezahlt, die nun über die Hessenkasse übernommen werden. Roman Kubla, Mitglied des Vorstandes, erläuterte, dass die Treiber Wohnbaufinanzierungen und gewerbliche Kredite waren: 13 % mehr Immobilienkredite wurden vergeben. Insgesamt stieg die Nachfrage um 50 Mio. Euro. Bei gewerblichen Darlehen wurden 120 Mio. Euro mehr nachgefragt. Hier stieg das gewerbliche Kreditvolumen auf 1,416 Mrd. Euro an. Dies ist ein klares Zeichen, dass sich die mittelständische Wirtschaft in unserer Region auf ihre Sparkasse verlassen kann. Privatkredite wurden ebenfalls verstärkt nachgefragt. Hier wurden 2 Mio. Euro mehr ausgegeben. Gewachsen sind auch die Girokontenzahlen um 1.438 Stück.

Über 8 Mrd. Euro Kundengeschäft

Insgesamt stieg das Kundengeschäft auf 8,13 Mrd. Euro an. Die Bilanzsumme stieg auf 4,74 Mrd. Euro. Der Bilanzgewinn nach Steuern beträgt 10,1 Mio. Euro und soll, das Einverständnis des Verwaltungsrates vorausgesetzt, in die Rücklagen fließen und damit die Substanz und das Eigenkapital der Sparkasse Oberhessen weiter stärken.

In die Region investiert

Unterstrichen wurde die Bedeutung der Sparkasse als wichtiger Steuerzahler und Auftraggeber für die Region. So seien 2018 insgesamt 11,5 Mio. Euro an Steuern gezahlt worden und man habe 2,2 Mio. Euro in Filialen, Gebäude und Ausbau der IT-Infrastruktur investiert. 1,3 Mio. Euro seien dabei an heimische Unternehmen geflossen.

Kunden zufrieden mit ihrer Sparkasse

„In der Kundenberatung arbeiten nach wie vor die meisten unserer 895 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Hier schlägt das Herz unserer Sparkasse und wir fragen regelmäßig unsere Kunden, wie zufrieden sie mit unseren Leistungen sind“, so Roman Kubla. Auf das Ergebnis könne man stolz sein: Über 93 % loben das Service- und Beratungsangebot. 9 von 10 Kunden würden die Sparkasse Oberhessen weiterempfehlen.

 Fachkräfte und Auszubildende gesucht

Die 2018 begonnene Rekrutierungsoffensive zeigt Erfolge. Gegen den Trend bei anderen Kreditinstituten ist die Mitarbeiterzahl bei der Sparkasse Oberhessen leicht gestiegen und die Sparkasse sucht nach wie vor Fachkräfte und Auszubildende. „Bei uns gibt es eine Ausbildung mit Zukunft und garantierter Übernahme bei entsprechend guter Leistung. So haben 2018 20 Auszubildende und ein dualer Student ihren Abschluss gemacht. 17 haben wir übernommen. Für 2019 suchen wir wieder 25 Auszubildende und duale Studenten“, wirbt Günter Sedlak.

Verlässlicher Förderer

Weil es zur DNA des lokalen Finanzdienstleisters gehöre, haben die Sparkasse, die Stiftung und die Bürgerstiftung der Sparkasse die Region im Jahr 2018 mit rund 607.000 Euro unterstützt. Damit wurden 1.143 Projekte gefördert.

 Ausblick 2019

Für das laufende Jahr erwartet Günter Sedlak keine grundlegenden Änderungen. Die Konjunktur könnte etwas abkühlen, gerade wegen aktuell drohender Gefahren wie z. B. dem Brexit oder diverser Handelskonflikte. Die Sparkasse sei jedoch für die Zukunft gut aufgestellt. Man werde auch 2019 in digitale Projekte investieren: So wird es ein neues Online-BeratungsCenter geben, das sich über digitale Wege ortsunabhängig um die persönliche Beratung online-affiner Kunden mit den digitalen Möglichkeiten per Videoberatung, Berater-Chat, E-Mail und Telefon kümmert.

Landräte zufrieden mit der Entwicklung der Sparkasse

Als Vertreter der beiden Eigentümer, der Landkreise Wetterau und Vogelsberg, zeigten sich der Wetterauer Landrat, Jan Weckler sowie der Vogelsberger Landrat, Manfred Görig zufrieden mit dem Geschäftsergebnis 2018. Die Sparkasse sei ein verlässlicher und innovativer Partner für die Unternehmen, Kommunen und Menschen im Vogelsberg- und im Wetteraukreis. „Mit den Ergebnissen sind wir sehr zufrieden, besonders, weil die Sparkasse in allen wichtigen Geschäftsfeldern gewachsen ist“, meint Landrat und Verwaltungsratsvorsitzender Jan Weckler.

Der stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende Manfred Görig ergänzte: „Mit den zahlreichen Fördermaßnahmen trage die Sparkasse mit ihren Erträgen maßgeblich dazu bei, den Menschen vor Ort zu helfen und die Attraktivität der Region zu verbessern.“

Pressemitteilung Bilanz 2018 Sparkasse Oberhessen

Bildunterschrift:

Waren mit dem Geschäftsjahr 2018 zufrieden: Günter Sedlak, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Oberhessen (Mitte), der Wetterauer Landrat Jan Weckler, Verwaltungsratsvorsitzender (2. v. r.), der Vogelsberger Landrat Manfred Görig, stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender (2. v. l.), Thomas Falk, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Oberhessen (links), und Roman Kubla, Mitglied des Vorstandes der Sparkasse Oberhessen (rechts)

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