Sparkasse Oberhessen setzt auf Mediation bei Meinungsverschiedenheiten

Sparkasse Oberhessen setzt auf Mediation bei Meinungsverschiedenheiten

30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden zu Mediatoren ausgebildet

Wer kennt das nicht: Man ärgert sich über den Nachbarn, weil von dort immer laute Musik herüberschallt, man streitet sich mit dem Partner über die Erziehung der Kinder oder man hat Stress im Beruf, weil man sich von einem Kollegen oder einem anderen Bereich übergangen fühlt. Konflikte tauchen im Alltag häufig auf und werden in den meisten Fällen durch ein gutes Gespräch miteinander gelöst. Doch manchmal sind Konflikte schwer alleine zu klären, weil man nicht mehr miteinander, sondern nur noch übereinander spricht.

 

Egal, ob regionale Sparkasse, mittelständisches Unternehmen oder Großkonzern – es treffen im Berufsalltag immer verschiedene Interessen und Bedürfnisse aufeinander, die es auszubalancieren gilt. „Fakt ist: Wo Menschen zusammenarbeiten, sind Konflikte normal und üblich“, so Frank Dehnke, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Oberhessen. Wenn sich zwei oder mehrere Parteien nicht mehr alleine einigen können, ist eine Mediation – also ein vertrauliches und strukturiertes Verfahren, bei dem Parteien mithilfe eines oder mehrerer Mediatoren eigenverantwortlich eine einvernehmliche Beilegung ihres Konfliktes anstreben – eine gute Option. Darauf setzt jetzt auch die Sparkasse Oberhessen: 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden von der renommierten TENOS-Akademie aus Hamburg zu Wirtschaftsmediatoren ausgebildet. Sie werden zukünftig helfen, Konflikte im Berufsalltag in der Sparkasse zügig beizulegen. Diese Kompetenz, Konflikte schnell zu erkennen und einvernehmlich zu lösen, ist ein zentraler Baustein einer neuen offenen und hierarchieübergreifenden Unternehmenskultur der Sparkasse Oberhessen.

 

Dehnke ist selbst zertifizierter Wirtschaftsmediator mit einem reichen Erfahrungsschatz auf dem Gebiet. „Im Konflikt ist die Sichtweise der Parteien stark eingeschränkt. Viele sehen zunächst nur das, was sie sehen wollen. Eine unabhängige Drittperson kann mit einer besonderen Gesprächstechnik dazu beitragen, dass sich diese Schranken behutsam und empathisch lösen und am Ende eine gute Lösung steht.“

 

Insgesamt arbeite die Sparkasse Oberhessen derzeit an einer neuen Unternehmenskultur. Zentraler Faktor sei die Kommunikation und der Umgang miteinander, die gekennzeichnet seien von Klarheit in der Sache und gleichzeitiger Wertschätzung dem Menschen gegenüber. Dies helfe, Streitigkeiten zu vermeiden, ganz verhindern ließen sich diese jedoch nicht.

 

So setze der große oberhessische Finanzdienstleister bei internen Auseinandersetzungen nun auf Mediation: Mit TENOS und den beiden Trainern Angela Kaschewski und Axel R. Raulinat habe man einen idealen Partner für das Projekt gefunden. Die erfahrenen und renommierten Wirtschaftsmediatoren bilden die Beschäftigten in kleinen Gruppen aus, die ersten neun haben am 2. Juli ihren erfolgreichen Abschluss der 150-stündigen Ausbildung gefeiert.

 

Bei einem Rückblick auf die Fortbildung brachte Axel R. Raulinat die Besonderheiten der Mediation auf den Punkt: „In solchen Verfahren kommen die Streitparteien in offenen Gesprächen zusammen, damit ihre jeweilige Sicht der Dinge darlegen können. Denn bei menschlichen und wirtschaftlichen Problemen gilt: Die einzig wahre Methode ist der Dialog.“ Es gehe darum, sich der Perspektive des Gegenübers zu öffnen und den eigenen Standpunkt zu hinterfragen. Dabei böte die selbstbestimmte Konfliktlösung durch Mediation viele Vorteile. Über 80 Prozent der Verfahren sind erfolgreich. Eine Wirtschaftsmediation sei schnell und dauere nur einige Stunden, maximal einem Tag und das Verfahren sei immer vertraulich.

 

„Viele denken, es gehe darum, einen Kompromiss zu finden, aber dem ist nicht so. Das Ziel ist, eine Lösung zu finden, einen Konsens, bei der es keine Verlierer gibt“, pflichtete Frank Dehnke dem Trainerteam bei. Damit sei eine Mediation am Ende zum Wohle aller und er freue sich darauf, dass die Sparkasse Oberhessen nun im Falle von Auseinandersetzungen auf besondere Spezialisten aus den eigenen Reihen zurückgreifen könne.

 

Bildunterschrift

Die ersten neun von insgesamt 30 Mediatoren bei der Sparkasse Oberhessen haben ihre Ausbildung erfolgreich beendet: (ab 3. von links nach rechts) Thorsten Werner, Clemens Fath, Jörg Fischer, Michael Rupsch, Matthias Harpel, Florian Kosubek, Katharina Bommersheim, Michael Rüb und Oliver Senteck. Der Absolventin und den Absolventen gratulierten der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Oberhessen, Frank Dehnke (rechts), die beiden Trainer Angela Kaschewski (2. von rechts) und Axel R. Raulinat (links) von TENOS aus Hamburg sowie Yvonne Temps von der Sparkasse Oberhessen

 

Foto: Sparkasse Oberhessen

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