Gas, Öl, Solar – So modernisieren Sie Ihre Heizung

Gas, Öl, Solar – So modernisieren Sie Ihre Heizung

Ein Vergleich verschiedener Heizsysteme


Mit modernen Heizungsanlagen und Heizkörpern können Sie Ihre Energiekosten um bis zu 40 Prozent senken. Das ist gut fürs Portemonnaie und für die Umwelt. Doch welche Heizung ist die richtige? Ein Überblick über die gängigsten Heizungsarten.

 

Gas- und Ölheizung mit Brennwerttechnik

Heizungsanlagen, die mehr als 20 Jahre auf dem Buckel haben, verbrauchen in der Regel unnötig viel Energie. Denn veraltete Geräte nutzen den jeweiligen Energieträger nur zu etwa 60 bis 70 Prozent aus. Das bedeutet, dass viel Öl oder Gas umsonst verbrannt wird. Moderne Anlagen mit einem Brennkessel sind dagegen deutlich effizienter und nutzen auch die Wärme aus Verbrennungsabgasen zum Heizen. So erzielen sie einen Nutzungsgrad von fast 100 Prozent. Seit Inkrafttreten der Energieeinsparverordnung 2014 sind Brennwertkessel bei neuen Öl- und Gasheizungen sogar Pflicht.

 

Der wesentliche Vorteil einer Ölheizung ist der vergleichsweise geringe Anschaffungspreis (ab ca. 7.000 Euro). Sie brauchen allerdings genügend Platz und einen Tank für die Lagerung des Heizöls. Die Preise für Heizöl sind relativ hoch und schwanken stark. Ein weiterer Nachteil ist, dass eine Ölheizung mithilfe eines fossilen Brennstoffs Wärme erzeugt. Sie ist daher nicht nachhaltig und weniger umweltfreundlich als andere Heizsysteme. Sie als Besitzer haben zudem einen höheren Wartungs- und Reinigungsaufwand als bei einer Gasheizung.

 

Auch die Gasheizung punktet mit einem geringen Anschaffungspreis (ab ca. 5.000 Euro). Sie brauchen außerdem weder einen Tank noch ein Rohstofflager. Die Gasheizung ist etwas besser für die Umwelt als eine Ölheizung, da sie weniger CO2 produziert. Statt Erdgas können Sie auch erneuerbares Biogas verwenden. Eine Gasheizung ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn bereits ein Gasanschluss existiert und Sie nicht extra aufwendig Leitungen verlegen müssen.

 

Pelletheizung

Bei einer Pelletheizung heizen Sie mit klein gepressten Holzspänen. Sie nutzen daher einen preiswerten, heimischen und nachwachsenden Brennstoff. Zudem entsteht bei Pelletheizung relativ wenig CO2. Aus diesen Gründen wird eine Pelletheizung auch von der KfW und vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert. Sie benötigen allerdings genügend Platz für die Holzpellets. Zudem sind die Anschaffungskosten deutlich höher als bei einer Gas- oder Ölheizung (ca. 20.000 Euro). Eine Pelletheizung lohnt sich aufgrund der geringen Rohstoffkosten vor allem für Vielheizer sowie für größere und eher schlecht gedämmte Immobilien.

 

Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe nutzt die Wärme aus der Erde, Luft oder dem Grundwasser zum Heizen. Sie haben daher geringe Heizkosten und keine laufenden Ausgaben für einen Brennstoff – ein großer Pluspunkt. Zudem sind Wärmepumpen sehr klimafreundlich, da sie kein CO2 produzieren. Sie sind allerdings elektrisch betrieben und verbrauchen somit Strom. Die Anschaffungskosten sind vergleichsweise hoch (ca. 20.000 Euro). Sie können für die Finanzierung aber staatliche Fördermittel nutzen. Je nach Haustyp deckt eine Wärmepumpe im Winter eventuell nicht den kompletten Heizbedarf ab. Wärmepumpen sind daher bei gut gedämmten Neubauten sinnvoll. Im Altbau sind sie oft nicht wirtschaftlich.

 

Solaranlagen

Bei der Solarthermie nutzen Sie die Energie der Sonne zum Heizen und für Ihr Warmwasser. Der Vorteil einer Solaranlage liegt klar auf der Hand: Sie ist umweltfreundlich, nachhaltig und produziert ohne CO2-Austoß Wärme. Deshalb gibt es auch hier Unterstützung von der KfW und BAFA. Die Anschaffungskosten bewegen sich im mittleren Bereich (ca. 10.000 Euro). Allerdings ist eine Solaranlage als alleiniges Heizungssystem nicht ausreichend, sondern muss mit anderen Anlagen kombiniert werden. Denn bislang lässt sich die Sonnenenergie aus den Sommermonaten nicht bis zum grauen Winter speichern. Sie ist daher hauptsächlich als ergänzende Heizung empfehlenswert. Zudem ist sie nur sinnvoll, wenn Sie ein ausreichend großes und gegen die Sonne ausgerichtetes Dach haben.

 

Heizungsmodernisierung vorbereiten

Wenn Sie eine Heizungserneuerung planen, können Sie sich Unterstützung von einem Heizungsinstallateur oder einem professionellen Energieberater holen. Wichtig: Falls Sie mehrere Modernisierungsmaßnahmen durchführen wollen, sollten Sie die Reihenfolge der einzelnen Schritte beachten. Zum Beispiel ist es sinnvoll, erst die Wände zu dämmen und anschließend in eine neue Heizung zu investieren. So gehen Sie sicher, dass Sie Ihre Anlage nicht zu groß dimensionieren.

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Kommentare


Gunnar Bolsinger schreibt am 16.06.2017 um 16:30 Uhr:

Hallo Gabi.

In der Regel kann die Wärme, die der Abgasleitung entweicht, nicht mehr weiter genutzt, da die Temperatur bereits deutlich geringer ist und die Abgase ja irgendwo hin müssen.


susilü schreibt am 28.04.2017 um 13:07 Uhr:

Vielen Dank fürs Auf-drauf-aufmerksam-machen. Wenn ich daran denke, wie viel ich im Monat fürs Heizen zahlen muss und wie viele Abgase da in die Luft gepustet werden, ist es eigentlich jedermanns Pflicht, sich darüber Gedanken machen zu müssen. Und auch regelmäßig einen Installateur drüber schauen lassen.

Gruß. Susi