Die verführerische Macht niedriger Zinsen und ihre Tücken

eingestellt von Regina Kehm am 9. Mai 2016

Der Weg ins eigene Zuhause war noch nie so günstig wie zurzeit. Getrieben von der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sinken auch die Darlehenszinsen – zum Teil bis unter die 1-Prozent-Marke für zehnjährige Annuitätendarlehen. Das jedenfalls versprechen Vergleichsportale im Internet. Doch wer bekommt diese Traumzinsen tatsächlich? Wie lange hält die Niedrigzinsphase wirklich an? Und welche Risiken drohen bei der Finanzierung? Wir nennen die drei häufige Fehler von Eigenheim-Finanzierungen in der Niedrigzinsphase – und wie man sie vermeiden kann:

 

Fehler 1: Nur nach dem niedrigsten Zins schauen

Der niedrigste Zins muss nicht immer die beste Lösung für Finanzierer sein. Aktuell lohnt es sich, das Niedrigzinsniveau lange festzuschreiben, zum Beispiel durch einen Bausparvertrag. Auch eine längere Laufzeit des Darlehens ist häufig eine gute Idee. In den meisten Fällen ist der Zins dann höher als bei kurz laufenden Darlehen. Wichtiger als der Zinssatz im Internet-Portal sind aber die Gesamtkosten einer Finanzierung und damit der tatsächliche monatliche Aufwand. Um dabei auf der sicheren Seite zu sein, lohnt sich fachkundige Beratung.

Niemand sollte ein solch großes Lebensprojekt wie die Baufinanzierung nur auf Basis von Internet-Infos angehen.  Viele Internet-Konditionen sind mehr Schein als Sein. Nur wer alle Kreditbedingungen absolut erfüllt – also ohnehin über das normale Maß solvent ist, kann zu diesen Top-Konditionen finanzieren. Die breite Masse der Kunden wird deutlich mehr bezahlen müssen.

 

Fehler 2: Heute nicht an morgen denken

Niedrige Zinsen und steigende Immobilienpreise verleiten Käufer dazu, ihre Finanzierung auf Kante zu nähen. Bei einem Zinsanstieg gerät so der Eigenheimtraum schnell ins Wanken. Eine Absicherung gegen steigende Zinsen sollte deshalb grundsätzlich unabhängig vom jeweils aktuellen Zinsniveau in jede solide Immobilienfinanzierung eingeplant werden.

 

Fehler 3: Tilgung außer Acht lassen

Je weniger man am Anfang tilgt, desto länger dauert die Rückzahlung eines Darlehens bzw. desto größer ist die Restschuld am Ende der Zinsbindungsfrist. Sind die Zinsen bis dahin gestiegen, muss dann mehr Geld für Zinszahlungen aufgewendet werden.

Es ist daher sinnvoll, die jetzt gewonnene Liquidität aus der Zinsspanne von Anfang an in eine höhere Tilgung von mindestens 3 Prozent zu stecken. Nur so kann eine schnelle und günstige Rückzahlung des Darlehens erreicht werden. Eine schnelle Rückzahlung ist vor allem deshalb so wichtig, weil sich ein Darlehensnehmer umso öfter einem Zinsänderungsrisiko aussetzt, je länger er braucht, um schuldenfrei zu sein.

Diese Gefahr können Finanzierer durch die Einbindung eines Bausparvertrags minimieren. Mit einer Kombination von Annuitätendarlehen und Bausparkonto ist Zinssicherheit für rund 30 Jahre garantiert. Jede Rate kann so bereits kalkuliert werden. Die Zeit bis zur vollständigen Abzahlung des Darlehens wird exakt planbar.

 

Quelle: LBS

 

 

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