Bilanz 2024- Sparkasse Oberhessen wächst trotz angespannter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen

Ausgezeichnet: Arbeitgeber des Jahres 2024
Digitalisierung und Standortmodernisierungen im Fokus
Steigende Nachfrage nach Wertpapieranlagen und Finanzierungen
2024 ist die Sparkasse Oberhessen erneut gewachsen. Die Bilanzsumme stieg abermals auf jetzt 6,2 Mrd. Euro. Ebenso stieg das Kreditvolumen um 3,2 % auf fast 4,7 Mrd. Euro. Auch die Kundeneinlagen kletterten um über 30 Millionen Euro auf erstmals über 5 Mrd. Euro. Besonders herausragend war das Wertpapierjahr 2024: Hier wuchs das Anlagevolumen um 13,65 %. Das Jahresergebnis beläuft sich auf rund 12,5 Mio. Euro. Von den guten Zahlen profitieren auch die beiden Landkreise – der Wetteraukreis und der Vogelsbergkreis – als Eigentümer: Rund ein Viertel dieser Summe wird ausgeschüttet. „Mit dem Rest stärken wir unser Eigenkapital“, so Frank Dehnke, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Oberhessen.
„Wir sind überaus zufrieden mit dem Jahresergebnis 2024 und bedanken uns an dieser Stelle bei unseren Privat-, Kommunal- und Geschäftskunden für das entgegengebrachte Vertrauen und unseren Mitarbeitenden für ihr herausragendes Engagement“, so die einhellige Botschaft der drei Vorstände Frank Dehnke, Roman Kubla und Oliver Senteck. Besonders freue man sich über die Auszeichnung „Arbeitgeber des Jahres“, die von dem renommierten Finanzmagazin „Focus Money“ verliehen wurde. Dass die Sparkasse Oberhessen ein attraktiver Arbeitgeber sei, habe sich inzwischen herumgesprochen. So stieg die Zahl der Mitarbeitenden im Jahr 2024 gegen den Branchentrend um 43 Köpfe auf 852 Mitarbeitende.
Investitionen nehmen wieder zu
„Der Mittelstand hat immer wieder bewiesen, wie wandlungsfähig und stark er ist – gerade auch unter wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen“, meint Roman Kubla, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Oberhessen. Das Kreditvolumen bei neuen gewerblichen Krediten legte um 35,3 % zu. Besonders gefragt waren Investitionen in Transformations- und Innovationsprojekte. So verdreifachte sich nahezu die Nachfrage nach Krediten in erneuerbare Energien auf über 87 Mio. Euro. Hier habe es sich bezahlt gemacht, dass man die gewerblichen Beraterinnen und Berater im Vorjahr zu „Transformationsbegleitern der Energiewende“ ausgebildet habe. „Unterm Strich gibt die Sparkasse jeden Bankarbeitstag über 2,6 Mio. Euro an neuen Krediten in die Region. Insgesamt waren es über 661 Mio. Euro. Darauf können wir stolz sein“, sagt Kubla.
Nachfrage nach Wohnbaufinanzierungen zieht wieder an
Erfreulich sei die erkennbare Trendwende im Bereich der Wohnbaufinanzierungen. Gegenüber dem Vorjahr stieg hier die Nachfrage um 22,8 % auf 1.639 neu ausgegebene Wohnraumfinanzierungen. „Die abrupte Steigerung der Darlehenszinsen ist mittlerweile verdaut“, beschreibt Roman Kubla die aktuelle Stimmung. Im vergangenen Jahr blieben diese relativ durchgängig auf einem ähnlichen Niveau und zeigten nur kleinere Schwankungen. „Manch andere Finanzdienstleister suchen beim Thema Baufinanzierung den schnellen Euro, wir dagegen suchen die beste Lösung für unsere Kundinnen und Kunden“, wirbt Kubla. So vergleiche die Sparkasse Oberhessen die Konditionen von rund 200 Anbietern am Markt und vermittele dadurch das beste Angebot.
Wertpapiergeschäft boomt
Für Anleger war das Aktienjahr 2024 insgesamt sehr erfolgreich. Der DAX durchbrach zum ersten Mal die Marke von 20.000 Punkten, der Aktienindex MSCI World erzielte auf Jahressicht ein Plus von 27 %. Der Wertpapierbestand in den Kundendepots erhöhte sich um
13,6 % auf über 1,8 Mrd. Euro. Ebenso wurden 1.899 neue Kundendepots eröffnet. „Das war das beste Wertpapierjahr aller Zeiten. Vor allem die Fondssparpläne unseres Wertpapierpartners, der Deka, erfreuten sich großer Nachfrage“, erläutert Kubla. Sie seien ein unverzichtbarer Bestandteil für einen ausgewogenen Anlagemix. „Immer mehr der von der Deka gemanagten Fonds liegen im Wettbewerbsvergleich stets auf den vordersten Plätzen. Kombiniert mit der persönlichen Beratung in der Sparkasse ist das die beste Voraussetzung beim privaten Vermögensaufbau“, meint Kubla.
Digitalisierung und künstliche Intelligenz im Fokus
Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Sparkasse Oberhessen ihr digitales Angebot weiter ausgebaut: Fast 138.000 Kundinnen und Kunden nutzen das Online-Banking, die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer der Sparkassen-App ist auf fast 70.000 gestiegen. Damit liegt die Online-Banking-Quote bei nahezu 77 %. Beliebt ist auch weiterhin der telefonische Service der Sparkasse, der montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr erreichbar ist. Hier gehen täglich weit über 1.000 Anrufe ein. Alltägliche Bankangelegenheiten wie z.B. Überweisungen können hier schnell und einfach am Telefon erledigt werden. Immer größerer Beliebtheit erfreut sich eine virtuelle Mitarbeiterin namens Linda, die rund um die Uhr erreichbar ist. Linda beantwortet auf der Homepage der Sparkasse Fragen zu Produkten, Leistungen und Services. Sie weiß zum Beispiel, wann eine Geschäftsstelle geöffnet hat und was man tun muss, wenn die Sparkassenkarte verloren wurde. „Das Wissen und die Qualität unserer Mitarbeiter für individuelle und passgenaue Finanzberatungen kann Linda natürlich nicht ersetzen, aber sie unterstützt uns bei der Beantwortung von Servicefragen und steht Tag und Nacht zur Verfügung. Probieren Sie es einmal aus. Linda freut sich auf Ihre Fragen“, wirbt Dehnke.
Ein weiteres Beispiel für die Digitalisierung ist die Einführung einer sparkasseneigenen Künstlichen Intelligenz (KI) für die Mitarbeitenden. „Wir wollen mit der gezielten Nutzung der KI unsere internen Prozesse optimieren und den Kundenservice noch weiter verbessern“, erläutert Denke den Einsatz. Dieser KI-Chatbot unterstützt Mitarbeitende im Vertrieb und in der Verwaltung, indem er auf internes Wissen zugreift und somit die Effizienz steigert. Dabei läuft die hauseigene KI in eigenen Rechenzentren der Finanzinformatik.
Investitionen in Köpfe
„Was eine Sparkasse jedoch ausmacht, sind immer noch die Menschen, ihr Wissen und Können sowie ihre Begeisterung für die Arbeit“, ist Dehnke überzeugt. So habe man in den letzten Jahren im wörtlichen Sinne in die Begeisterung erhebliche Summen investiert und eine wertschätzende Unternehmenskultur und eine herausragende Arbeitgeberattraktivität geschaffen. „Dass sich dies nun auszahle, zeigen gleich zwei Dinge“, so Dehnke: „Einerseits wollen immer mehr Menschen bei der Sparkasse Oberhessen arbeiten, weil sich das gute Miteinander inzwischen rumgesprochen hat, andererseits sagt das auch die Focus Money, die uns 2024 mit der Auszeichnung „Arbeitgeber des Jahres“ geehrt haben.“ Alle 852 Beschäftigten profitieren von vielen Leistungen, wie zum Beispiel einer arbeitgeberfinanzierten privaten Krankenversicherung und neuerdings auch vom kostenfreien RMV-Jobticket für Beschäftigte. „Und wir sind weiter auf der Suche: Junge Talente, Berufserfahrene und Quereinsteiger sind herzlich eingeladen, sich zu bewerben“, empfiehlt Dehnke.
Wir bleiben vor Ort und investieren weiter
„Unser stationäres Filialnetz festigen wir aktuell. Wir haben hier 2024 erheblich investiert und werden auch in Zukunft weitere Investitionen in Angriff nehmen“, erklärt Oliver Senteck, Mitglied des Vorstandes, die Standortstrategie für die Zukunft. Im vergangenen Jahr hat die Sparkasse Oberhessen gleich zwei Beratungscenter nach umfassender Modernisierung neu eröffnet: Homberg und Florstadt. In den kommenden Jahren plant das Finanzinstitut weitreichende Investitionen in seine Standorte. So habe man ein Investitionsprogramm für die nächsten fünf Jahre aufgelegt. „Dabei stehen Nachhaltigkeit und eine „Atmosphäre der Gastlichkeit“ in unseren Beratungscentern im Fokus“, wirbt Senteck. So habe man an der Hauptstelle in Friedberg erst vor wenigen Tagen sechs neue und für die Öffentlichkeit nutzbare Ladepunkte für E-Autos in Betrieb genommen und werde noch dieses Jahr auf das Dach der Hauptstelle eine Photovoltaikanlage installieren sowie den Außenbereich neu gestalten. „Wir wollen einfach grüner werden, denn wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 den Geschäftsbetrieb vollkommen klimaneutral zu gestalten“, so Senteck. Darüber hinaus wollen wir 2025 mit der umfassenden Modernisierung weiterer Beratungcenter beginnen sowie die grundlegende Sanierung des Parkhauses in Nidda angehen. Auch die Räumlichkeiten für unser Heilberufe-Center und das Private Banking in Bad Nauheim werden neu gestaltet. „Und für den geplanten Neubau in Lauterbach streben wir noch dieses Jahr den Spatenstich an“, erläutert Senteck.
Zukunft im Blick
Nach Meinung der Sparkasse Oberhessen sind die konjunkturellen Aussichten von wirtschafts- und geopolitischen Unsicherheiten wie Zöllen und Krisenherden geprägt. In welche Richtung die Entwicklungen gehen, bleibe abzuwarten. Jedoch könnten die jüngsten Entscheidungen zur Schuldenbremse zu positiven konjunkturellen Effekten führen. „Die Sparkasse Oberhessen ist wirtschaftlich gut aufgestellt und wird ihren Kundinnen und Kunden jederzeit als verlässliche Partnerin mit Rat und Zeit zur Seite stehen“, so Dehnke.
Landräte danken Frank Dehnke
Für Frank Dehnke ist die jetzige Abschlusspräsentation des Geschäftsjahrs 2024 seine letzte bei der Sparkasse Oberhessen. Er ist mit Wirkung zum 1. Juli 2025 in den Vorstand der Helaba berufen worden. „Das bedauern wir auf der einen Seite sehr. Denn damit verliert die Sparkasse einerseits eine starke Führungspersönlichkeit. Frank Dehnke hat gemeinsam mit Roman Kubla und Oliver Senteck sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieses Institut sowohl wirtschaftlich als auch kulturell im gemeinsamen Miteinander sehr gut für die Zukunft positioniert. Anderseits erfüllt es uns mit Stolz, dass die Landesbank der Länder Hessen und Thüringen diese herausragende Position aus den Reihen unserer Sparkasse Oberhessen besetzt. Frank Dehnke übergibt ein hervorragend aufgestelltes Institut an seinen Nachfolger Ulrich Kaßburg, der nahtlos zum 1. Juli 2025 den Vorstandsvorsitz übernehmen wird“, so der Wetterauer Landrat Jan Weckler und sein Vogelsberger Kollege Dr. Jens Mischak als Vertreter der beiden Eigentümer-Landkreise.
1.033 Projekte in der Region unterstützt
Überzeugend finden die beiden Landräte auch das gesellschaftliche Engagement des Kreditinstitutes: Die Sparkasse Oberhessen ist traditionell eine große regionale Förderin und schüttet jedes Jahr eine echte Bürgerdividende aus, durch die viele gemeinnützige Projekte überhaupt erst machbar werden: 2024 gingen fast 788.000 Euro Förderung an 1.033 Projekte aus den Bereichen Bildung, Kultur, Gemeinwohl, Sport sowie Natur und Umwelt. Zusätzlich ist die Sparkasse mit rund 20 Mio. Euro Gewerbe- und Körperschaftssteuer eine der größten Steuerzahlerinnen in der Region.
Bildunterschrift
Oliver Senteck, Mitglied des Vorstandes, Frank Dehnke, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Oberhessen und Roman Kubla, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, sind mit der Bilanz des Geschäftsjahres 2024 der Sparkasse Oberhessen sehr zufrieden (von links nach rechts)
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