Schwestern mit Herz – Die „Lanzenhainer Rasselbande“
Im Herbsteiner Ortsteil Lanzenhain steht ein Tiergnadenhof der besonderen Art. Hier kümmern sich die Schwestern Gabriella und Gritta Götz zusammen mit einem Team ehrenamtlicher Helfer um behinderte Tiere. Egal ob vom Menschen misshandelt, durch einen Unfall gelähmt oder schwer krank: Bei den beiden haben 31 Hunde, 9 Katzen und 25 Pferde ein neues Zuhause gefunden.
Ein Full-Time Job ohne Bezahlung
Seit Dezember 2011 wohnen die beiden Schwestern in Lanzenhain. Auch wenn sie schon immer sehr tierlieb gewesen seien, hatten sie nie vor, einen Gnadenhof zu betreiben. „Das hat sich einfach so entwickelt“, erinnert sich Gritta Götz. „Wir zogen mit sechs Hunden, sechs Katzen und vier Pferden hierher. Die Entwicklung zum Gnadenhof begann dann mit zwei Hunden aus einem bulgarischen Tierheim, die gelähmt waren.“ Von da an habe sich irgendwie herumgesprochen, dass man bei den beiden behinderte Hunde abgeben könne. So stieg die Zahl der Pflegehunde ständig an. Auf einer Gesamtfläche von 2.400 m² und 12 Hektar Weidefläche ist der Hof, bestehend aus Wohnhaus, Scheune, Stall und einer Maschinenhalle, mittlerweile ein Refugium für behinderte und kranke Hunde, Pferde und Katzen.
Die Pflege der Tiere, die zum Großteil auf einen Rollstuhl angewiesen sind, ist ein Full-Time-Job. „Durch die Lähmungen sind die ‚Rolli-Hunde‘ in der Regel auch inkontinent“, erzählt Gabriella Götz. Bis alle Hunde mit Windeln und Rollis versorgt sind, können schon einige Stunden vergehen. Gabriella ist es auch, die als „Vollzeit-Pflegerin“ rund um die Uhr für die tierischen Bewohner da ist. Ihre Schwester Gritta, die als Juristin arbeitet, ist der administrative Kopf der „Rasselbande“. Natürlich schaffen die beiden das alles nicht alleine. Zum Team gehören noch elf weitere ehrenamtliche Helfer.
Auf „Rollis“ in ein neues Leben
Jedes der Tiere hat seine eigene Leidensgeschichte. „Happy“ zum Beispiel ist eine zweijährige Schäferhündin aus der Ukraine. Sie wurde angeschossen und verlor dadurch beide Vorderbeine. Oder „Lexy“: Der Border-Collie-Mix geriet in Rumänien unter ein Auto und ist seitdem gelähmt. Andere leiden an Epilepsie, Leishmaniose oder anderen Krankheiten. Aller Widrigkeiten zum Trotz: Der Lebensmut der Tiere überrascht. Die „Rolli“-Hunde blühen in ihren Gefährten wahrlich auf und freuen sich, gemeinsam mit ihrem Rudel spielen zu können. Alle Hunde – mit Ausnahme der beiden „Katzenhunde“ – leben mit den beiden gemeinsam im Haus. Katzenhunde? „Das sind Fidel und Lilly. Diese haben sich entschieden, lieber zusammen mit den Katzen im separaten Katzenraum zu leben.“ Auch die Katzen, oft abgegebene Streuner, leiden unter Krankheiten und Langzeitschäden aufgrund von Misshandlungen. Ihre Pferde und Minishettlandponys haben die Schwestern fast alle vor dem Schlachter gerettet.
VOX war schon zu Gast
Auf dem Hof gibt es immer etwas zu renovieren oder auszubessern, um den Tieren ein wohliges zu Hause zu bieten –sofern es die Finanzen zulassen. So schlagen alleine die Tierarztkosten jährlich mit 30.000 Euro zu Buche. Vieles hat sich durch VOX-Sendung „Harte Hunde – Ralf Seeger greift ein“ zum Positiven geändert: So konnte der Vorplatz des Hofes hundesicher umzäunt, ein neuer Behandlungsraum eingerichtet und der Hundespielplatz auf Vordermann gebracht werden. „Die Resonanz auf die Sendung im Januar war überwältigend und wir sagen Danke für die vielen E-Mails, Spenden, und neuen Helfer“, freut sich Gabriella Götz.
Großes Ziel für die Zukunft
Für die Zukunft haben sich Gritta und Gabriella Götz ein großes Ziel vorgenommen: Sie möchten den Gnadenhof in eine Stiftung umwandeln. „Wir möchten, dass der Hof auch ohne uns bestehen kann, sollte mal etwas passieren“, so Gritta. „Die Tiere zeigen jeden Tag aufs Neue, dass es nur darum geht, im Hier und Jetzt zu leben, ohne darüber nachzudenken, was man nicht kann, oder was man vielleicht verloren hat. Und zu sehen, wie der Schmerz aus den Augen verschwindet und wieder der Lebensfreude Platz macht, ist der Kampf um jedes Leben wert“, untermauert Gabriella den Wunsch.
Sie wollen die Lanzenhainer Rasselbande unterstützen? Dann spenden Sie jetzt für ein neues Stalldach für den Gnadenhof auf unserer Crowdfunding-Plattform: www.gut-fuer-oberhessen.de
Ich bin Claudia 58 aus dem Kreis Recklinghausen.
Ich habe vor 6 Monaten Lilly aus der Ukraine bei mir aufgenommen. Lilly sollte mir über den Tot meines 14 Jahre alten Sohnes hinweg helfen der vor 2 Jahren im Kanal ertrunken ist.
Leider hat sich vor 4 Wochen heraus gestellt, dass Lilly "Epileptikerin" ist. (Vom Tierarzt bestätigt).
Diese Anfälle lösen bei mir erneut tiefsitzende traumatische Erinnerungen und Panikattacken aus.
Gibt es jemanden der ein Herz hat sich in die Lilly, sie ist 1 Jahr alt zu verlieben und der bereit ist ihr ein zuverlässiges neues Zuhause zu Hause zu schenken.
Sie ist ein Mischling und kommt dem holländischen Schäferhund sehr nahe.
Es tut mir weh sie ab zu geben, aber ich möchte selbst nicht in eine Klinik.
01573 18993680