Alternativen zum Diesel – und ihre finanziellen Besonderheiten

eingestellt von Eric Zimdars am 13. Oktober 2017

Der Treibstoff ist günstiger, und technisch bedingt verbrauchen Dieselmotoren weniger als Ottomotoren – zwei wichtige Gründe für die Beliebtheit des Diesels. Für Vielfahrer war er bisher gegenüber anderen Antrieben meist die günstigere Variante. Doch die Beziehung zum Diesel ist belastet: Hersteller haben Autos verkauft, deren Abgase die Schadstoff-Grenzwerte nicht einhalten. Per Software-Update wollen sie das nachträglich regeln. Ein Verwaltungsrichter in Stuttgart ist jedoch skeptisch gegenüber dieser Lösung. Er bewertet die Luftreinheit höher als die Interessen der Dieselfahrer. Es drohen Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge. Viele Autofahrer befürchten einen Wertverlust ihres Dieselfahrzeugs. Ob es Zeit ist, sich vom Diesel zu trennen – diese Frage muss sich jeder selbst beantworten. Alternativen gibt es.

 

Elektro-Autos

Mit einer Prämie von bis zu 4.000 Euro fördern Bund und Autoindustrie den Erwerb eines E-Autos. Wer einen Neuwagen kauft, bekommt Steuervorteile. Ein Plus ist außerdem die Wartungsarmut dieser Autos. Im Unterhalt sind sie erheblich günstiger als Wagen mit Verbrennungsmotor. Und: E-Autos gelten als umweltschonender. Allerdings gibt es hier auch Zweifler. Biologen und Physiker des Umwelt- und Prognoseinstituts in Heidelberg haben errechnet, dass bei der Herstellung der Batterien und der Stromerzeugung für Elektro-Autos sehr viel CO2 ausgestoßen wird. Und zwar so viel, dass sie in der Schadstoff-Gesamtbilanz vergleichbar mit Benzinern und Dieselwagen seien.
Derzeit eignen sich die lautlosen E-Wagen für Fahrer, die eher kürzere Strecken zurücklegen. Die vergleichsweise geringe Reichweite ist die Hauptschwäche dieser Autos. Auch die Auflade-Infrastruktur ist noch nicht ausgereift. Die günstigsten Modelle sind ab einem Grundpreis von etwa 20.000 Euro zu haben, gelten aber in der Fachwelt im Durchschnitt als teuer. Deswegen ist die staatliche Förderung der Modelle ein kaufentscheidender Faktor.

 

Hybrid-Fahrzeuge

Hybrid-Wagen kombinieren unterschiedliche Antriebe und gelten bei einigen Fachleuten als heimlicher Gewinner der Dieselbebatte. Die gängigste Hybrid-Variante ist laut ADAC die Verbindung von Benzin- und Elektromotor. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes sind 2017 rund 165.000 Hybrid-Modelle auf deutschen Straßen unterwegs – Tendenz steigend. Die dazugehörige Technik gilt als ausgereift und belastbar. Zudem ist der Besitzer nicht auf die relativ spärlich vorhandenen Stromladesäulen in Deutschland angewiesen. Aber die Fahrzeuge sind bei intensivem Gebrauch auf der Langstrecke nicht viel effizienter als Pendants mit einer herkömmlichen Benzin-Variante. Lohnen würde sich ein Hybrid-Antrieb im Stadtverkehr. Dort wird – wie beim Elektrofahrzeug – das Bremsen durch Rekuperation in Energie umgewandelt. Auch für Menschen, die nicht permanent auf ihr Auto angewiesen sind, ist der Hybrid eine Überlegung wert. Für sogenannte Plug-in-Hybride gibt es beim Kauf eines Neuwagens eine Prämie von 3.000 Euro. Bei dieser besonderen Variante des Hybrid-Wagens können die Akkus auch übers Stromnetz aufgeladen werden. Der Hybrid hat sich inzwischen auf einem Preisniveau eingependelt, das kaum Unterschiede zu konventionellen Wagen hat. Immer mehr Hersteller bieten auch Volumenmodelle als Plug-In-Hybrid-Variante an.

 

Erdgas-Autos

Sie finden aktuell kaum Absatz am deutschen Markt. Möglicherweise zu Unrecht. Unter den fossilen Kraftstoffen gilt Erdgas (kurz CNG – Compressed Natural Gas, also komprimiertes Erdgas) als der umweltfreundlichste. Auch das Tanken ist deutlich günstiger. Und laut Rheinischer Post belaufen sich Kosten einer Umrüstung auf einen überschaubaren Betrag zwischen 3.000 und 5.000 Euro. Der große Nachteil: In ganz Deutschland bieten nur 905 Tankstellen Erdgas als Treibstoff an. Zudem dürfen CNG-betriebene Fahrzeuge aus Brandschutzgründen nicht in Tiefgaragen und nicht in jedem Parkhaus abgestellt werden.

Autokonzerne suchen während der Dieselkrise nach Alternativen, in die sie investieren können. Erdgas wird dabei von einigen ins Spiel gebracht. Die Sache mit dem Gasantrieb könnte also eine Alternative zum Diesel sein – jedoch nur, wenn auf diesem Feld investiert wird.

 

Die Finanzierung

Sie möchten sich von Ihrem Diesel trennen und einen neuen Wagen kaufen? Um den Neuen zu finanzieren, können Sie Ihren Diesel verkaufen oder in Zahlung geben. Hier sollten Sie genau überlegen, um nicht unnötig Geld zu verlieren. Wenn Sie Ihr Auto selbst verkaufen, erzielen Sie in der Regel einen höheren Preis. Sie müssen den Verkauf jedoch auch selbst planen und abwickeln. Geben Sie das alte Auto beim Händler in Zahlung, sparen Sie Zeit. Beim Preis dürfen Sie dann aber nicht zu viel erwarten.
Leasen oder kaufen? Auch hier müssen Sie abwägen. Wer seinen neuen Wagen least, umgeht eine große Anschaffungsinvestition und zahlt niedrigere Raten als beim Finanzierungsplan für einen gekauften Wagen. Allerdings lässt sich ein Leasingvertrag oft nicht vorzeitig kündigen. Und der Wagen gehört nicht Ihnen. Außerdem können erhebliche Nachzahlungen anfallen, wenn der Händler den Zustand des Autos bei der Rückgabe bemängelt oder die vertraglich festgelegte Kilometerzahl übertroffen wird. Beim Leasing eines E-Autos entfällt das Risiko, dass der Wert des Wagens sinkt, sobald sich die Technologie der Akkus beim Nachfolgermodell deutlich verbessert.

 

Beim Kauf eines E-Autos und auch bei einigen Hybriden lässt sich ein Teil der Finanzierung mit einer Prämie stemmen. Wenn Sie dann noch eine finanzielle Lücke schließen müssen, ist ein Kredit eine Überlegung wert. Gern beraten wir Sie bei Finanzierung Ihres Wunschautos.

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