Politische Risiken sind mit Macron für die Märkte in 2017 überschaubar geworden

Der europafreundliche Emmanuel Macron hat die französische Präsidentschaftswahl für sich entschieden. Sofern sich der Wahlkalender in Europa nicht nochmals ändert, sind damit die politischen Risiken für die Märkte in diesem Jahr überschaubar geworden. An den Finanzmärkten wird es noch eine kurze Phase der Erleichterung mit weiterhin starken Aktienmärkten und einem starken Euro geben. Danach werden die politischen Themen zügig von den wirtschaftlichen Einflussgrößen, insbesondere der weiteren Zinsentwicklung, verdrängt werden.

 

Herausforderungen für französische und europäische Politik bleiben immens

Um den Staatshaushalt zu konsolidieren, plant Macron bis 2022 60 Mrd. Euro einzusparen. Gleichzeitig möchte er ein Konjunkturprogramm im Umfang von 50 Mrd. Euro durchsetzen. Zur Förderung der europäischen Integration fordert er für die Europäische Währungsunion u. a. ein eigenes Budget. Macron steht damit in der Tradition seines Vorgängers, wird allerdings besonders versuchen, auf die Bedürfnisse und Sorger der immer zahlreicheren Protestwähler einzugehen. Mit Blick auf die Parlamentswahlen im Sommer gilt es nun zu beweisen, dass er mit seiner parteiübergreifenden Bewegung „En Marche!“ eine handlungsfähige Regierung zusammenstellen kann.

 

Fazit: Die Politik verschafft den Finanzmärkten eine Atempause, bleibt jedoch mittelfristig ein Störfaktor.

 

Kommentar zur französischen Präsidentschaftswahl
Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt DekaBank
Quelle: deka.de

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