Deutscher Bürgerpreis überreicht
Anlässlich des Regionalwettbewerbs des Deutschen Bürgerpreises hat unsere Sparkasse 16 Preisträger in den Kategorien Alltagsheld, Lebenswerk und Engagierter Unternehmer geehrt. Vergeben wurden Preisgelder in Höhe von insgesamt 8.500 Euro.
Die Preisverleihung, die primär für ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger ins Leben gerufen wurde, fand bereits zum siebten Mal in Folge (seit 2010) statt. Vorstandsvorsitzender Günter Sedlak überreichte zusammen mit dem Wetterauer Landrat Joachim Arnold und dem Vogelsberger Landrat Manfred Görig die Auszeichnungen.
Zuvor wählte eine elfköpfige Jury die Preisträger aus insgesamt 66 Bewerbungen aus. Zu den Hauptpreisgewinnern zählen Hildegund Knies aus Altenstadt („Hand-in-Hand“ für schwerstkranke und krebskranke Kinder e. V.), Alexandra Prues (Frauenselbsthilfe nach Krebs Büdingen), Doris Frank (Grebenhainer Kinderhilfe e. V.), Bernd Becker aus Ober-Mörlen, Manfred Döll aus Lauterbach sowie Karlheinz Jost aus Bad Nauheim.
Dank für besonderen ehrenamtlichen Einsatz
Günter Sedlak und die beiden Landräte bedankten sich bei den Preisträgern für ihren vorbildlichen ehrenamtlichen Einsatz. Sedlak würdigte die Ehrenamtlichen: „Das was Sie tun, tun Sie freiwillig, ohne materiellen Gewinn. Es dient der Allgemeinheit und ist mit Sicherheit ein zeitlicher Aufwand, aber es ist auch Erfüllung.“ Mit dem Bürgerpreis wolle man deren Einsatz und deren Leistung hervorheben, der Öffentlichkeit bekannt machen und mit einem kleinen Geldbetrag würdigen.
Ehrenamtliches Engagement wichtig für die Gesellschaft
Landrat Manfred Görig freute sich, dass es Menschen gäbe, die sich ehrenamtlich für die Gesellschaft einsetzten. Das sei ganz wichtig: „Die Gesellschaft braucht Sie. Nur so kann sie überleben.“ Er war beeindruckt von der Vielfalt des Ehrenamts, sei es für die Dorfgemeinschaft, für persönliche Hilfeleistungen oder für Tiere.
Bürgerpreis für Engagement von Bürgern
Landrat Joachim Arnold sagte: „Wenn man sich mit anderen Ländern vergleicht, dann freut es mich zu sehen, dass hier eine sehr hohe Qualität bürgerlichen Engagements zu erkennen ist. Die Bürger in unserem Land würden den Staat ausmachen, indem sie sich für ihre Mitmenschen einsetzten. Geld, was die Sparkasse verdiene, würde über Projekte, wie Vereinsförderung und Bürgerpreis an die Bürger zurückgegeben.
Bürgerpreis kommt gut an
Der Vorstand der Sparkasse Oberhessen erklärte, dass der Deutsche Bürgerpreis deutschlandweit unter der Federführung der Sparkassen Finanzgruppe vergeben werde. Seit 2010 gäbe es einen Regionalwettbewerb in Oberhessen. In dieser Zeit prämierte die Sparkasse Oberhessen 90 Preisträger mit einem Preisgeld von insgesamt 37.700 Euro. Er sei sehr erfreut über die rege Interesse der Ehrenamtlichen am Regionalwettbewerb: „Die Teilnahme nimmt stetig zu.“
In der Kategorie Alltagshelden, geehrt wird hier vorbildliches Engagement von Personen, Gruppen und Vereinen, vergab die Jury drei Hauptpreise mit je 1.000 Euro und acht Anerkennungspreise mit je 250 Euro. Die Kategorie „Lebenswerk“ würdigt geleistetes bürgerschaftliches Engagement von mindestens 25 Jahren mit einem Haupt- und zwei Anerkennungspreise. In der dritten Kategorie zeichnete die Jury Unternehmer für die persönliche Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft aus. Aufgrund der gleichen Punktzahl wurde der Hauptpreis in diesem Jahr zweimal vergeben.
Die Jury bestand wie im vergangenen Jahr aus den beiden Landräten, den Vorsitzenden der Bürgermeister-Kreisvereinigungen Wetterau und Vogelsbergkreis, Herbert Unger (Florstadt) und Lothar Bott (Gemünden-Felda) sowie Vertretern der regionalen Tageszeitungen. Für die Jury sei es keine leichte Aufgabe gewesen, verriet Günter Sedlak, denn es seien viele tolle Projekte eingereicht worden und alle leisteten eine besondere ehrenamtliche Arbeit.
Preisträger Regionalwettbewerb Oberhessen
Alltagshelden Anerkennungspreise (8 x 250 Euro)
Preisträger: Ehepaar Inge und Klaus Stoebe
aus Schotten-Betzenrod
Projekt: Vogelpflegestation
Seit 13 Jahren betreibt das Ehepaar Stoebe eine Vogelpflegestation. Dieses Projekt entstand aus dem Bedarf heraus, verletzte Vögel, Wildvögel und Jungtiere zu retten. Die Stoebes zeigen großes Engagement, tragen die Kosten für die Versorgung der Tiere selbst und verzichten auf ihren Urlaub – der heimischen Vogelwelt zuliebe. Frank Leinberger hat das Ehepaar vorgeschlagen.
Preisträger: Freundeskreis Vogelsberg e. V., Suchtkrankenhilfe, vertreten durch den 1. Vorsitzenden Peter Hoffman aus Romrod
Projekt: Begleitung in eine zufriedene Abstinenz
Der Verein ist Anlauf- und Beratungsstelle für Suchtkranke und ihre Angehörigen. Angehörige deswegen, weil man die Sucht als Familienkrankheit definiert. Der Verein bietet zahlreiche Gruppenangebote an und betreibt eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit mit der Botschaft „Ein Leben ohne Suchtstoffe ist lebenswert“. Vorgeschlagen wurde der Freundeskreis Vogelsberg e. V. von Ursula Nahrgang.
Preisträger: Bürger für Bürger e. V. Grebenhain – ein Interkommunales Generationenhilfeprojekt, vertreten durch den 1. Vorsitzenden Heinrich Kauck
Projekt: Generationenhilfe
Der Verein wurde 2015 im Rahmen des Dorfentwicklungsprogrammes IKEK gegründet. Es handelt sich um Nachbarschaftshilfe im klassischen Sinn: Mitglieder besuchen hilfsbedürftige Personen, beraten und begleiten bei Behördengängen oder Arztbesuchen oder führen Vortragsveranstaltungen und Seminare durch.
Preisträger: Förderverein der Guten Taten – Weihnachts-markt Grebenau 1985 e. V. vertreten von Thorsten Gröger
Projekt: Weihnachtsmarkt
Seit 1985 gibt es einen Weihnachtsmarkt in Grebenau. Der gemeinnützige Verein gründete sich 1996. Er organisiert in Eigenregie und unter Einbeziehung aller örtlichen Vereine seither den Weihnachtsmarkt. Alle Einnahmen der Verkaufsstände werden unmittelbar an gemeinnützige, soziale und kulturelle Empfänger gespendet. Bisher wurden über 155.000 Euro eingenommen. Bürgermeister Lars Wicke aus Grebenau schlug den Verein vor.
Preisträger: Flüchtlingshilfe Gemünden (Felda) vertreten durch Monika Lein
Projekt: Flüchtlingshilfe
30 Ehrenamtliche schlossen sich in Gemünden zusammen, um Flüchtlingen im Alltag, bei Arzt- oder Bank-Besuchen zu helfen. Sie unterstützen die Volkshochschule bei den Deutschkursen. Damit auch Frauen an den Kursen teilnehmen können, kümmern sie sich währenddessen um deren Kinder. Jeden dritten Mittwoch organisiert die Flüchtlingshilfe in Gemünden (Felda) ein Begegnungscafé. Vier Personen der Gruppe ließen sich zu ehrenamtlichen Flüchtlingsbegleitern ausbilden. Die Gemeinde Gemünden hatte die Gruppe vorgeschlagen.
Preisträger: Erlebnisfreizeiten Kids on Tour e. V. aus Büdingen, vertreten von Marc Dallwitz
Projekt: Erlebnisfreizeiten
Der Verein organisiert Freizeiten für Kinder von 10 bis 17 Jahren. Er ist ein Zusammenschluss von Freunden, die bereits selbst Kinderfreizeiten organisiert und betreut haben. Das Ziel des Vereins ist es, jedem Kind die Teilnahme an solchen Freizeiten zu ermöglichen und dabei pädagogisch zu unterstützen. Dafür übernimmt der Verein einen Teil der Kosten oder sogar den Gesamtbeitrag, abhängig von der finanziellen Situation der Familie.
Preisträger: Regine McGinn aus Rockenberg
Projekt: Buddy
Regine McGinn ist ein Buddy. Sie ist Teil von „Buddy Care“, einem Projekt, das sich vor allem in Frankfurt um Langzeitdrogenkonsumenten (meist Heroinabhängige) kümmert und Kontakt außerhalb der Szene zum „normalen“ Alltag aufbaut. Regine McGinn ist der Wetterauer Arm von „Buddy Care“. Sie kümmert sich um einen 51-jährigen Drogenkonsumenten, trifft sich wöchentlich mit ihm und unternimmt mit ihm gemeinsame Ausflüge.
Preisträger: Bürgerforum der Gemeinde Glauberg, vertreten von Andrea Cimander
Projekt: Trödelhaus
Das Bürgerforum ist eine offene Gruppe ehrenamtlich tätiger Bürger von cirka 20 Personen, mit dem Ziel die Gemeinde nach vorne zu bringen. 2015 entstand eine Idee, die heute unter dem Begriff „Trödelhaus“ umgesetzt wurde. Dabei handelt es sich um ein Fachwerkhaus in der Dorfmitte von Glauberg, in dem sich ein täglich geöffneter Trödelladen befindet. Dieser bietet für alle Bürger günstige Waren an. Zunächst waren umfangreiche Renovierungsarbeiten zu leisten, die der Verein in Eigenleistung vollbrachte. Die Eröffnung fand am 18. Oktober im vergangenen Jahr statt.
Alltagshelden Hauptpreise (3 x 1.000 Euro)
Preisträger: Hildegund Knies des Vereins „Hand-in-Hand“ für schwerstkranke und krebskranke Kinder e. V.
Projekt: Förderung schwerst- und krebskranker Kinder
Der Verein unterstützt schwerstkranke und krebskranke Kinder bis zum 28. Lebensjahr und deren Familien. Die Mitglieder kümmern sich um die Sorgen und Bedürfnisse der Betroffenen. Der Verein finanziert sich anhand von Veranstaltungen, dem Verkauf gespendeter Waren, Spenden und Mitgliederbeiträge. Dr. Peter Tauber, Mitglied des Deutschen Bundestages (MdB), ist Schirmherr des Vereins. Ursula Müller schlug den Verein beim Deutschen Bürgerpreis vor.
Preisträger: Frauenselbsthilfe nach Krebs, Gruppe
Büdingen, vertreten durch Alexandra Prues
Projekt: „Auffangen, Informieren und Begleiten von an Krebs erkrankten Menschen
Die Frauenselbsthilfe näht Kissen in Herzform, sogenannte „Herzen gegen Schmerzen“ für Krebspatienten/innen. Diese werden im Umkreis in Kliniken verteilt. Mit den Kissen wird zweierlei erreicht: Sie dienen zur Druckentlastung für die operierten Bereiche und sie sind ein Tröster, wenn es mal Tränen gibt und ein Kissen gebraucht wird, an das man sich lehnen kann.
Preisträger: Grebenhainer Kinderhilfe e. V. vertreten durch Doris Frank
Projekt: Unterstützung benachteiligter Kinder
Der Verein unterstützt Kinder in schwierigen Lebenssituationen. Eine Förderung erfolgt fall- und sachbezogen, ohne das Wissen der Kinder. Das heißt, der Verein übernimmt Kindergartenbeiträge, Essensgeld, Kosten für Lebensmittel, Kleidung, Schulranzen, Schuhe oder die Gebühren für Nachhilfe und Musikunterricht. Darüber hinaus vermittelt die Grebenhainer Kinderhilfe e. V. auch Therapiemöglichkeiten und übernimmt deren Kosten. Der Verein wurde für den Deutschen Bürgerpreis von Kerstin Mayer vorgeschlagen.
Lebenswerk Anerkennungspreise (2 x 250 Euro)
Preisträger: Reinhold Reutzel aus Kefenrod
Projekt: Ehrenamtliches Engagement seit 1972
Reinhold Reutzel zeigt schon seit 1972 umfangreiches Engagement. Seit Jahrzehnten ist er aktiv bei der Freiwilligen Feuerwehr und im Gesangverein. Er ist Schöffe am Jugendgericht in Büdingen und seit 1989 bis heute Ortsvorsteher in Kefenrod. 2012 gründete er einen Seniorentreff in Kefenrod und ist bis heute dessen Vorsitzender. Lothar Eifert schlug ihn für den Deutschen Bürgerpreis vor.
Preisträger: Barbara Lorey
Projekt: Trauergruppe im Diakonischen Werk Vogelsberg
Seit 1991 ist Barbara Lorey ehrenamtlich in der Trauergruppe im Diakonischen Werk Vogelsberg tätig. Die Trauergruppe organisiert regelmäßige Treffen für Trauernde und Angehörige. Barbara Lorey ist Gruppenbegleiterin, bereitet die Gruppentermine vor, gestaltet sie aus und unterstützt Sozialarbeiterinnen. Für sie steht nicht ausschließlich die Trauer und der Schmerz im Vordergrund, sondern die Freude am Leben. Martina Heide-Ermel hat Barbara Lorey für den Deutschen Bürgerpreis vorgeschlagen.
Lebenswerk Hauptpreis (1 x 1.000 Euro)
Preisträger: Bernd Becker aus Ober-Mörlen
Projekt: Ehrenamtliches Engagement seit 1964
Bernd Becker setzt sich seit 1964 ehrenamtlich ein, unter anderem als Schiedsperson in Ober-Mörlen, ehrenamtlicher Richter, Gemeindevertreter, Verwaltungsrat in der katholischen Kirchengemeinde sowie bei der Unterstützung von Straßen- und Luftrettung beim ADAC. Er erhielt zahlreiche Ehrungen, wie zum Beispiel die Blutspende-Ehrennadel in Gold mit gold. Lorbeerkranz. Seit 1991 unterstützt er Kriminalitätsopfer im Weißen Ring. Seine Tochter Petra Hanusa hat Bernd Becker für den Deutschen Bürgerpreis vorgeschlagen.
Engagierte Unternehmer Hauptpreis (2 x 1.000 Euro)
Preisträger: Karlheinz Jost, Fahrschule Jost in Bad Nauheim
Projekt: „Fahrspaßschule“
Die Fahrschule Jost lädt einmal im Jahr Jugendliche ab 14 Jahren mit und ohne Beeinträchtigung zur „Fahrspaßschule“ ein. Im April nahmen 400 Jugendliche daran teil. Das Angebot wird überwiegend von behinderten Menschen wahrgenommen. Karlheinz Jost stellt Fahrschullehrer und Fahrzeuge und bietet allen Interessierten so an, erste Erfahrungen zu machen. Für dieses Engagement hat Klaus Schumacher den Preisträger beim Deutschen Bürgerpreis vorgeschlagen.
Preisträger: Manfred Döll, Steuerberater in Lauterbach
Projekt: „Tanzende Weihnachtsmänner“
Bei diesem Projekt handelt es sich um Figuren, in die man Geld einwirft und die daraufhin zu tanzen beginnen. Manfred Döll kümmert sich um die Aktion. Er spricht Einzelhändler in Lauterbach an und wirbt für sein Vorhaben. Inzwischen beteiligen sich 19 Geschäfte in Lauterbach an dieser Aktion. Das gesammelte Geld aller Figuren wird als Spende in der Weihnachtszeit weitergegeben. In diesem Jahr findet diese Aktion bereits zum zehnten Mal statt. Bernhard Schmidt hat den Preisträger für sein Engagement vorgeschlagen.
Schreibe einen Kommentar